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Neue Gesellschaft für Psychologie

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Gesellschaft für Theorie und Praxis der Sozialwissenschaften

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NGfP Kongress 2013

Machtwirkung und Glücksversprechen – Gewalt und Rationalität in Sozialisation und Bildungsprozessen

Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie

7. bis 10. März 2013 in Ber­lin

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  • NGfP Kon­gress 2013 – Pro­gramm
  • Fly­er Kon­gress 2013
  • CfP NGfP-Kon­gress 2013

Call for Papers

Wir sind Zeu­gen und Mit­wir­ken­de einer Trans­for­ma­ti­on von Bil­dung und Erzie­hung, die his­to­risch wohl ohne Bei­spiel ist und die Span­ne vom Säug­ling bis zur lebens­lan­gen Qua­li­täts­si­che­rung und Zer­ti­fi­zie­rung „erfasst“ und „nutzt“.

An den Hoch­schu­len folgt die Bil­dungs­po­li­tik dem Plan von Ber­tels­mann, der Spal­tung in „Exzel­lenz“ und „Mas­se“, der Ver­wand­lung des Inter­es­ses am Stu­di­en­fach in die Jagd nach Cre­dit Points, in Ein­übung von Kon­kur­renz und dem Kom­pe­tenz­er­werb in die­ser Sozi­al­form. Dazu wur­de die Anzahl der Stu­di­en­leis­tun­gen erhöht, die Inhal­te in von­ein­an­der los­ge­lös­te Modu­le zer­stü­ckelt, die wie­der­um von fach­frem­den Mana­gern akkre­di­tiert wer­den. Nicht nur der höchs­te Bil­dungs­ab­schluss zählt, son­dern auch die Zeit, in der er erreicht wur­de. Nütz­lich wohl, dass Stu­die­ren­de mit knap­pen öko­no­mi­sche Mit­teln sich ver­schul­den müs­sen, um mit­hal­ten zu kön­nen. Stu­di­um – das fällt den­je­ni­gen auf, die es noch anders erlebt hat­ten – gibt es nicht mehr. Die Jun­gen schmie­gen sich nach den ver­schie­de­nen For­mie­run­gen, die jetzt Refor­men hei­ßen, die­ser Ent­wick­lung an und die Alten ste­hen ihnen dabei im Weg. Wer mag sich der Not­wen­dig­keit „markt­kon­for­mer Bil­dung“, die „bes­se­re Ver­wert­bar­keit“ ver­spricht, ent­zie­hen?

Das Wesen der Kon­kur­renz ist die Auf­tei­lung in Gewin­ner und Ver­lie­rer, das bas­so osti­na­to der Wett­be­werbs­ge­sell­schaft. Sie fängt früh an.

Das Vor­spie­len klas­si­scher Musik kön­ne die mathe­ma­ti­sche Bega­bung intrau­te­rin för­dern, wol­len man­che Eltern glau­ben. Die Wahl der Kin­der­ta­ges­stät­te wird befrach­tet mit Über­le­gun­gen, ob das Kind genug geför­dert wer­den kann und nicht in sei­ner Ent­wick­lung beein­träch­tigt wer­den könn­te, weil die ande­ren sprach­lich noch nicht so weit oder sogar nicht ein­mal Mut­ter­sprach­ler sind. (Das gilt natür­lich nicht für Mut­ter­sprach­ler aus dem west­li­chen Raum.) Gut, wenn mit Eng­lisch im Kin­der­gar­ten ange­fan­gen wird oder das Kind an einer zwei­spra­chi­gen Kita ist. In offe­nen Grup­pen muss sich das Kind selbst um die Res­sour­ce Erzie­her küm­mern, ähn­lich der Res­sour­ce Leh­rer im jahr­gangs­über­grei­fen­den Ler­nen.

Die bedräng­te Mit­tel­schicht muss sowohl um die eige­ne als auch die Kar­rie­re ihrer Spröss­lin­ge fürch­ten und macht des­we­gen tüch­tig mit bei der Kon­kur­renz. In der trü­ge­ri­schen Hoff­nung, den eige­nen Spröss­lin­gen bes­se­re Start­vor­tei­le zu ver­schaf­fen machen die Eltern sich zu Bot­schaf­tern der Bil­dungs­of­fen­si­ve in der eige­nen Fami­lie.

Dem För­der­wahn­sinn auf Sei­ten der Eli­ten, steht die Ver­nach­läs­si­gung der Abge­häng­ten gegen­über. Man­che kön­nen sich noch mit Rital­in ans ret­ten­den Ufer brin­gen, ande­re haben längst inner­lich an ihrer Schu­le gekün­digt, kön­nen auf nie­man­den in ihrem Umfeld zurück­grei­fen, um die Defi­zi­te der schu­li­schen Ver­mitt­lung zu kom­pen­sie­ren.

Aus­zu­bil­den­de wer­den spä­ter, bspw. im pfle­ge­ri­schen Bereich, als bil­li­ge Arbeits­kräf­te miss­braucht und müs­sen oft zuse­hen, wie sie sich ihr Fach­wis­sen aneig­nen.

Das Schul­sys­tem zer­fällt in Gym­na­si­en und den Rest, das Gym­na­si­um in G8 und ande­re, die noch ein Jahr extra brau­chen. Der Bil­dungs­pro­zess wird beschleu­nigt, es reicht Goe­thes Faust exem­pla­risch an einer Sze­ne durch­zu­neh­men.

Unter die­ser Zurich­tung von Beginn des Lebens an ver­küm­mern Bil­dungs­pro­zes­se zur Aus­bil­dung von Fähig­kei­ten, die nur in Arbeits­ver­hält­nis­sen, unter Ver­wer­tungs­be­din­gun­gen, ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Ein selbst­be­stimm­ter Ein­satz des eige­nen Wis­sens ist kein bil­dungs­po­li­ti­sches Ziel.

Wir fra­gen danach,

  • wie die­se Pro­zes­se von Bil­dung und Sozia­li­sa­ti­on heu­te von stat­ten gehen. Wie sind sie zu ent­schlüs­seln? In wel­cher Form wird da gebil­det und sozia­li­siert? Was ist ihre Ratio­na­li­tät?
  • Wir fra­gen nach kon­kre­ten Bei­spie­len. Wir fra­gen nach einer gesell­schafts­po­li­ti­schen Rah­mung die­ser Pro­zes­se. Ent­spre­chen sie der öko­no­mi­schen Pro­duk­ti­on von Ungleich­heit?
  • Wel­chen gesell­schafts­po­li­ti­schen Bezugs­rah­men braucht eine Kri­tik der Psy­cho­lo­gie in die­ser Hin­sicht?
  • Wel­che For­men der Zurich­tung, wel­che For­men der Gewalt ver­ste­cken sich in die­sen Pro­zes­sen, so dass die Sub­jek­te die­se selbst kaum mehr als gewalt­för­mig wahr­neh­men? Wel­che Dia­lek­ti­ken lie­gen ihnen zugrun­de?
  • Wie drückt sich in den Bil­dungs- und Sozia­li­sa­ti­ons­pro­zes­sen Macht aus? Ist das Glücks­ver­spre­chen ernst­ge­meint oder nur ein Köder? Ist der Diver­si­fi­zie­rung ver­schie­de­ner Lauf­bah­nen auch eine posi­ti­ve Sei­te abzu­ge­win­nen? Mehr Frei­heit auch für Rand­stän­di­ge?
  • Wie ver­strickt sind Psy­cho­lo­gen in Bil­dung, Päd­ago­gik, Psy­cho­the­ra­pie und Coa­ching? Was heißt psy­cho­lo­gi­scher Fort­schritt und was kann er hei­ßen in die­sem Kon­text umfas­sen­der Inten­si­vie­rung?
  • Wie hän­gen die Bil­dungs­an­for­de­run­gen und ‑zie­le mit moder­nen Ver­hei­ßun­gen wie zum Bei­spiel Glück, Lie­be, Erfolg, Frei­heit usw… zusam­men?

Wir wol­len die­se Fra­gen gesell­schafts­kri­tisch zwi­schen poli­ti­scher Öko­no­mie und post­mo­der­nen Ansät­zen reflek­tie­ren.

Wir laden dazu ein, Vor­schlä­ge für Kon­gress­bei­trä­ge mit Titel und einer Zusam­men­fas­sung von ca. 300 Wör­tern bis zum 31.08.2012 an orga@kongress2013.ngfp.de zu sen­den.

Klaus-Jür­gen Bru­der, Chris­toph Bial­luch, Jörg Hein, Ben­ja­min Lem­ke

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