1. Ziele der Arbeitsgruppe
2. Mitgliedschaft/Mitarbeit
3. Aktivitäten/Aktuelles
4. Publikationen
5. Kontakt
Die Arbeitsgruppe thematisiert die Einbettung der Wissenschaften vom Menschen in die sozialen Lebenswirklichkeiten. Dabei erscheint es besonders wichtig, sich mit dem Forschungsdiskurs und seinem nach wie vor vorhandenem Anspruch auf Objektivität und Neutralität, sowie seiner beanspruchten Fähigkeit, neues Wissen zu generieren, auseinanderzusetzen.
In der Praxis führen diese Ansprüche häufig zu kohärenten Definitionen, die statische Erklärungsmodelle fortschreiben und wissenschaftliche Diskurse reproduzieren. Diese okkupieren schließlich soziale Praktiken innerhalb und außerhalb der Universität und partizipieren somit direkt an der gesellschaftlichen Aushandlung dessen, was sprechbar und was unsprechbar ist. Daher kann die politische Relevanz der Sozialwissenschaften wohl nicht genug Beachtung finden, im Besonderen in der Spiegelung der eigenen Arbeit, die sich im aktiven Gestaltungspotenzial der Sozialwissenschaften ausdrückt. Damit die Wissenschaften vom Menschen die Vielfalt menschlichen Lebens – die Erfahrung, das Erleben und die Sinnbildung des Menschen – nicht mehr lediglich mittels affirmativer Erklärungsmodelle festschreiben, sondern helfen, diese zu pluralisieren, gilt es, menschliches Leben zu politisieren und Stimmen der Zentren mit Stimmen der marginalisierten Ränder zu konfrontieren und deren Marginalisierung als Voraussetzung der Widerspruchsfreiheit und damit der Reproduktion praktizierter Hegemonien zu verstehen.
Ausgehend von marginalisierten Stimmen der Ränder der hegemonialen Zentren fragt die Arbeitsgruppe daher nach Möglichkeiten politischer Transformation. Können Marginalisierte (wi(e)der)sprechen? Welche Möglichkeiten emanzipatorischen Handelns bergen die Sozialwissenschaften? Welche Rolle können dabei die Massenmedien und das narrativ Fiktionale spielen? Und wie können die Sozialwissenschaften als Wissenschaften vom Menschen aussehen, die kontinuierlich marginalisierte Stimmen politisieren und damit gegenwärtiges Sprechen pluralisieren?
In der Arbeitsgruppe „Sozialwissenschaften und politisches Handeln kann jede/r mitarbeiten, der/die sich der sich den oben genannten Zielen verschreibt, Antworten auf die gestellten Fragen finden will, bzw. an einer Politisierung von (Sozial)Wissenschaft interessiert ist.
- Organisation des NGfP Kongresses 2008
- Co-Organisation der NGfP Sommervortragsreihe 2009
Dege, M., Grallert, T., Dege, C., & Chimirri, N. (Hrsg.). (2010). Können Marginalisierte (wieder)sprechen? Zum politischen Potenzial der Sozialwissenschaften. Gießen: Psychosozial Verlag.

Mit Beiträgen von: Peter Ullrich, Dorothee Roer, Karen Wagels, Julia Prager, Maria Medved, Stephanie Sinclair, Mario Vötsch, Martin Dege, Catharina Schmalstieg, Christoph Vandreier, Katrin Reimer, Adrian Mengay, Lars Schmitt, Klaus-Jürgen Bruder, Sebastian Neubauer, Sebastian Köhler, Molly Andrews, André Steiner, Peter Pohl, Stefan Müller, Thomas Rieske, Carmen Dege, Till Grallert, und Niklas Chimirri
Martin Dege
Clark University
Psychology Department
950 Main Street
Worcester MA, 01610
USA
Email: mdege@clarku.edu