Im Barkhof der Universität Bremen fand am 08.Juli 2009 ein von der NGfP und der Fachschaft Psychologie (Universität Bremen) unterstützter öffentlicher Vortrag mit dem Titel: „Systemtheorie und systemische Psychotherapie – Eine Herausforderung für unsere Kultur“ statt. Geladener Redner und Namensgeber der Veranstaltung war Professor Jürgen Kriz von der Universität Osnabrück. Er führte das Auditorium in erzählender Weise durch Grundlagen der interdisziplinären Systemtheorie und beleuchtete ihre Konsequenzen für das psychologische Denken. Untermalt von Anekdoten und anhand von Ausflügen in Nachbardisziplinen gelang ihm eine versierte Kritik eines „mechanistischen“ Weltbilds gerade in der Psychologie und die Darstellung der systemischen Sicht als eine Alternative. Die Grundlagen seiner Argumentation bildeten sowohl psychologische Erkenntnisse (u.a. Gestaltpsychologie) als auch naturwissenschaftliche Beispiele (z.B. Poincaré, Hermann Harken). Nicht nur Interaktion soll laut Kriz in der systemischen Psychologie/Psychotherapie beachtet werden, sondern auch intrapersonelle, kulturelle und somatische Faktoren müssen in eine systemische Perspektive einbezogen werden. Im letzten Teil des Vortrags wendete der Begründer der personenzentrieten Systemtheorie seine Annahmen auf Beispiele aus der Psychotherapie an. Dabei geht es laut Kriz nicht um spezielle psychotherapeutische Techniken, sondern vielmehr um die Wahrnehmung der Problematik aus intra- und interpersonellen sowie kulturellen und somatischen Zusammenhängen, welche wiederum die Interventionen beeinflusst. Auf den Vortrag folgte eine angeregte Diskussion mit dem Publikum, es waren mehr als 70 Interessenten aus nicht nur studentisch-universitären Zusammenhängen erschienen. Die OrganisatorInnen der Veranstaltung, ein der NGfP nahe stehender Zusammenschluss von Psychologiestudierenden, möchten sich hier noch einmal bei Herrn Kriz und den zahlreichen UnterstützerInnen für die gelungene Veranstaltung bedanken.