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Kritik an Afrikabeauftragtem »Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft«

Posted on 19. Juni 201919. Juni 2019 By Jürgen Günther

CDU-Poli­ti­ker Noo­ke geht gegen Afri­ka­nis­tin vor, die sei­ne ras­sis­ti­sche Argu­men­ta­ti­on kri­ti­sier­te. Ein Gespräch mit Rai­ja Kra­mer
Inter­view: Git­ta Düper­thal

Rai­ja Kra­mer ist Juni­or­pro­fes­so­rin für Afri­ka­nis­tik an der Uni­ver­si­tät Ham­burg und Vor­sit­zen­de des Fach­ver­ban­des Afri­ka­nis­tik

Nach­dem Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler den per­sön­li­chen Afri­ka­be­auf­trag­ten der Bun­des­kanz­le­rin, Gün­ter Noo­ke, wegen sei­ner ras­sis­ti­schen Äuße­run­gen kri­ti­siert hat­ten, zeig­te sich der CDU-Poli­ti­ker in kei­ner Wei­se ein­sich­tig (sie­he jW vom 16.2.). Was muss­ten Sie erle­ben?

Zunächst klang die Ant­wort des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung, kurz BMZ, vom 3. Dezem­ber 2018 auf unser kri­ti­sches Schrei­ben posi­tiv: Man wol­le die afri­ka­po­li­ti­sche Dis­kus­si­on mit der Wis­sen­schaft inten­si­vie­ren und even­tu­el­le Miss­ver­ständ­nis­se in Hin­blick auf das Inter­view Noo­kes mit der B.Z. aus­räu­men. Wir waren erleich­tert, weil wir dach­ten, viel­leicht wur­de er von der Sprin­ger-Pres­se nur falsch wie­der­ge­ge­ben. Was Noo­ke dort in ras­sis­ti­schem Jar­gon ver­kün­det hat­te, gehört nicht zum ver­tret­ba­ren Reper­toire eines rang­ho­hen Mit­ar­bei­ters eines bun­des­deut­schen Minis­te­ri­ums. Beim Gespräch im BMZ am 13. Febru­ar hieß es dann aber: Noo­ke wür­de sei­ne Aus­sa­gen heu­te genau­so wie­der­ho­len. Die­se wür­den wei­test­ge­hend auf Fak­ten basie­ren und sei­en anschluss­fä­hig an die Auf­fas­sun­gen der B.Z.-Leserschaft über den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent.

Um wel­che Äuße­run­gen Noo­kes geht es?

Es ging um sein recht schlich­tes Afri­ka­bild, das er im Sprin­ger-Blatt einem brei­ten Publi­kum vor­stell­te: Afri­ka sei ganz anders als Euro­pa, und zwar auf­grund von »Clan­struk­tu­ren«, der »Rol­le von Stam­mes­füh­rern« und »tra­dier­ten Ver­hal­tens­wei­sen«. Er sprach von Kin­der­reich­tum und unge­nü­gen­der Arbeits­pro­duk­ti­vi­tät, ins­be­son­de­re beim Bau. Die Kolo­ni­al­zeit habe sei­ner Ansicht nach Gutes bewirkt, den Kon­ti­nent aus »archai­schen Struk­tu­ren« gelöst. Noo­kes Visi­on für die Zukunft: Pacht­ge­bie­te auf afri­ka­ni­schem Hoheits­ge­biet »mit kla­ren Regeln und Struk­tu­ren«, unter­stützt von Welt­bank oder EU, die zu »Wachs­tum und Wohl­stand« füh­ren. Dort­hin könn­ten der­zeit in Euro­pa leben­de Migran­ten zurück­ge­führt wer­den.

Wie hat der Afri­ka­be­auf­trag­te auf die Kri­tik aus der Wis­sen­schaft reagiert?

Er mein­te, es gebe auch noch ande­re Afri­ka­wis­sen­schaft­ler. Die Kol­le­gin­nen ohne siche­re Anstel­lung soll­ten mal an ihre Kar­rie­re den­ken, sonst könn­ten auch noch ande­re Geschüt­ze auf­ge­fah­ren wer­den. Nach dem Gespräch im BMZ soll­ten wir eine Abschluss­erklä­rung unter­zeich­nen, aus der her­vor­ging, dass die Vor­wür­fe des Fach­ver­bands Afri­ka­nis­tik unhalt­bar sei­en und Noo­ke kein Ras­sist sei. Das woll­ten wir natür­lich nicht. Noo­ke über­gab mir per­sön­lich einen Umschlag mit einem Gut­ach­ten, ver­fasst vom angeb­lich neu­tra­len Mode­ra­tor des Gesprächs, sei­nem CDU-Par­tei­freund Mat­thi­as Theo­dor Vogt. Er riet mir, die­ses vor unse­rer im Anschluss geplan­ten Pres­se­kon­fe­renz gut zu lesen.
Im Gut­ach­ten wur­de mir wis­sen­schaft­li­ches Fehl­ver­hal­ten, genau­er ein Pla­gi­at, vor­ge­wor­fen. Weil ich für den Fach­ver­band eine poli­ti­sche Stel­lung­nah­me unter­zeich­ne­te, die ich nicht sel­ber ver­fasst hat­te. Das ist absurd. Wei­ter hieß es im Schrei­ben, das Gut­ach­ten wer­de an mei­nen Dienst­herrn ver­sandt, dem recht­li­che Schrit­te gegen mich nahe­ge­legt wer­den. Ich habe den Prä­si­den­ten der Uni­ver­si­tät Ham­burg, Die­ter Len­zen, dar­über infor­miert und gebe­ten, sei­ne Für­sor­ge­pflicht mir gegen­über wahr­zu­neh­men.

Wie ging die Aus­ein­an­der­set­zung wei­ter?

Len­zen ver­wies dar­auf, dass kei­ne Dienst­auf­sichts­be­schwer­de gegen mich ein­ge­gan­gen sei. Das Prä­si­di­um sei aus ver­wal­tungs­recht­li­chen Grün­den nicht zustän­dig. Aus mei­ner Sicht geht es hier aber um einen Ein­griff in die Frei­heit der Wis­sen­schaft: Man woll­te mich ein­schüch­tern, auch wenn der Ver­such erfolg­los blieb.

An der Uni­ver­si­tät Ham­burg gibt es nun die Ver­an­stal­tungs­rei­he »Gefäl­li­ge Wis­sen­schaft – Anpas­sung der kri­ti­schen Wis­sen­schaft? Kri­tik der ange­pass­ten Wis­sen­schaft!«. Fin­det sich in Ihrer Pro­fes­si­on ein Trend zu reak­tio­nä­ren Denk­mus­tern?

Ein Groß­teil der Pro­fes­so­ren­schaft, die sich mit Afri­ka beschäf­tigt, spielt den ideo­lo­gi­schen Stich­wort­ge­ber. Vie­le erklä­ren pri­vat­wirt­schaft­li­che Inves­ti­tio­nen aus Euro­pa und Markt­öff­nung zu geeig­ne­ten Mit­teln für Wohl­stand, Frie­den und Sicher­heit in Afri­ka. Das ist auch im »Mar­shall­plan mit Afri­ka« der Bun­des­re­gie­rung nach­zu­le­sen. Der Kern der Afri­ka­po­li­tik fokus­siert auf deut­schen Eigen­in­ter­es­sen. Dabei geht es ins­be­son­de­re um wirt­schaft­li­che Gewin­ne und die Ver­hin­de­rung von Migra­ti­on.

Quel­le: Jun­ge Welt vom 02.05.2019
https://www.jungewelt.de/artikel/353940.kritik-an-afrikabeauftragtem-eingriff-in-die-freiheit-der-wissenschaft.html

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