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„Wir kommen, weil Ihr da ward“ – Interview zum Kongress „Migration und Rassismus”

Posted on 28. Februar 20166. Mai 2017 By Jürgen Günther

Wir möch­ten Sie auf fol­gen­den Arti­kel hin­wei­sen, der im Vor­feld des Kon­gres­ses ver­öf­fent­licht wur­de:

„Wir kom­men, weil Ihr da ward“
Inter­view mit Dr. Chris­toph Bial­luch, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der NGfP

Erschie­nen in der „Jun­gen Welt” am 25. Febru­ar 2016: https://www.jungewelt.de/2016/02–25/012.php

Alle reden über Flücht­lin­ge. Wie­so auch Sie bei dem bevor­ste­hen­den Kon­gress?
Wir bau­en damit eine inhalt­li­che Brü­cke vom Kon­gress 2015 in die Gegen­wart. Sei­ner­zeit lag der Fokus dar­auf, mit wel­chen Mit­teln und Metho­den die Poli­tik die Zustim­mung zu mili­tä­ri­schen Ope­ra­tio­nen her­bei­ge­führt hat, obwohl in der Bevöl­ke­rung gro­ße Vor­be­hal­te exis­tier­ten. Dies­mal ist es die Flücht­lings­pro­ble­ma­tik, für die aus unse­rer Sicht genau die­se mili­tä­ri­schen Inter­ven­tio­nen und Krie­ge in Syri­en und Liby­en sowie wei­te­ren Län­dern ver­ant­wort­lich sind. Die direk­te und indi­rek­te Betei­li­gung Deutsch­lands und Euro­pas an die­sen Inter­ven­tio­nen und damit die Mit­ver­ant­wor­tung für die dar­aus ent­stan­de­ne Kri­se ist in der öffent­li­chen Dis­kus­si­on noch weit unter­re­prä­sen­tiert, wird von Poli­ti­kern genau­so wie von den meis­ten Medi­en nicht genug reflek­tiert. Wir konn­ten u.a. den His­to­ri­ker und Kon­flikt­for­scher Kurt Grit­sch zu die­sem Punkt gewin­nen.
Die Flucht­ur­sa­chen kon­kret zu benen­nen hilft aber nicht den Flücht­lings­strom zu stop­pen.
Nein, aber es ist den­noch not­wen­di­ge Vor­aus­set­zung für einen Poli­tik-Wech­sel. Die Poli­tik des Regime-Chan­ge durch Inter­ven­ti­on oder durch die Unter­stüt­zung einer dem Wes­ten geneh­men Oppo­si­ti­on hat weder im Irak noch in Liby­en oder Syri­en irgend­et­was Posi­ti­ves für die dor­ti­ge Bevöl­ke­rung gebracht, son­dern letzt­lich Kon­flik­te bis an den Rand eines Welt­krie­ges aus­ge­löst. Wenn Poli­ti­ker die Bekämp­fung der Flucht­ur­sa­chen als eines ihrer Zie­le benen­nen, ist das nichts als eine Wort­hül­se und meint jeden­falls kei­nen Poli­tik­wech­sel. Es wird ja bereits wie­der erwo­gen, in Liby­en mili­tä­risch ein­zu­grei­fen. So pro­du­ziert der Wes­ten nur neue Flücht­lings­strö­me. Es macht betrof­fen, dass die­se Poli­tik nicht viel mehr Kri­ti­ker auf den Plan ruft. Was wir an Denk­an­stö­ßen beim Kon­gress dazu bei­tra­gen kön­nen, das wer­den wir tun.
Sehen Sie wei­te­re Infor­ma­ti­ons­lü­cken, in die der Kon­gress vor­sto­ßen kann?
Unbe­dingt. Prof. Eli­sa­beth Rohr wird ver­su­chen, aus ihren For­schun­gen in Latein­ame­ri­ka päd­ago­gi­sche und psy­chi­sche Betreu­ungs­an­sät­ze für die ca. 60.000 unbe­glei­te­ten Kin­der und Jugend­li­chen abzu­lei­ten, die seit 2014 nach Deutsch­land gekom­men sind und von der Poli­tik ent­we­der als ein läs­ti­ger zusätz­li­cher Kos­ten­fak­tor oder unter dem Aspekt des dro­hen­den Fami­li­en­nach­zugs gese­hen wer­den. Wir wer­den auch Teil­neh­mer beim Kon­gress haben, die mit die­sen Kin­dern arbei­ten. The­ra­peu­ten ste­hen in die­sem Kon­text vor einer völ­lig neu­en Her­aus­for­de­rung, u.a. weil sie nicht nur in ihrer the­ra­peu­ti­schen Rol­le, son­dern auch noch als Sozi­al­ar­bei­ter und eine Art Kul­tur­ver­mitt­ler gefor­dert sind.
Auch um die scham­haft ver­schwie­ge­nen skan­da­lö­sen Pas­sa­gen im Asyl­pa­ket II zu psy­chi­schen Erkran­kun­gen wird es gehen. Boris Frie­le vom Behand­lungs­zen­trum für Fol­ter­op­fer und ande­re Psy­cho­the­ra­peu­ten (sie­he Bei­trag unten) wer­den dar­auf ein­ge­hen. Uwe Lan­gen­dorf vom C. G. Jung-Insti­tut Ber­lin befasst sich vor allem mit der Unbe­greif­lich­keit der trau­ma­ti­schen Migra­ti­on, die sich unse­rer Vor­stel­lung ver­wei­gert. „Es setzt etwas wie eine par­ti­el­le Blind­heit ein, sowohl im Blick auf die jet­zi­ge Welt als auch auf unse­re Geschich­te“, sagt er.
Was bedeu­tet das?
Wir ahnen eine Wel­le von bestimm­ten Trau­ma­ti­sie­run­gen, für die unser Voka­bu­lar und Instru­men­ta­ri­um noch nicht aus­rei­chen. Indi­vi­du­ell wie gesell­schaft­lich gibt es eine Blind­heit, oder nen­nen wir es Abwehr­hal­tung, die­se Wel­le zu sehen; die Grö­ße der Auf­ga­be macht Angst. Es muss ange­nom­men wer­den, dass eini­ge der Flücht­lin­ge so stark trau­ma­ti­siert sind, dass sie in eine star­ke eige­ne Patho­lo­gie oder in Gewalt­hand­lun­gen gehen könn­ten. Noch gibt es kei­ne aus­rei­chen­den Kennt­nis­se, wie damit umzu­ge­hen ist. Als Ver­an­stal­ter wün­schen wir uns, der Kon­gress könn­te dazu anstif­ten, inter­es­sier­te Krei­se für die­se Auf­ga­be zu bil­den.
Jetzt spre­chen Sie über Ängs­te fast so wie man­che Poli­ti­ker.
Die Ängs­te sind da und zum Teil berech­tigt. Die Ant­wort dar­auf kön­nen aber nicht Grenz­schlie­ßun­gen, mili­tä­ri­sche Lösun­gen, Abwehr und Zurück­wei­sung von Flücht­lin­gen sein. Es genügt auch nicht sie will­kom­men zu hei­ßen. Wir müs­sen damit rech­nen, dass bei einer so gro­ßen Zahl von Men­schen, die zu uns kom­men, schwer Trau­ma­ti­sier­te, auch Kri­mi­nel­le, usw. dabei sein wer­den. Wenn wir die Rea­li­tä­ten sehen, uns mit ihnen befas­sen, statt sie zu leug­nen, wer­den wir leich­ter damit fer­tig wer­den – eine alte psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Weis­heit.
Gehört zu der von Ihnen erwähn­ten Blind­heit gegen­über der Geschich­te auch die Ver­leug­nung von Kolo­nia­lis­mus und post­ko­lo­nia­ler wirt­schaft­li­cher Aus­beu­tung als eine wei­te­re Flucht­ur­sa­che?
Momen­tan wird vor allem über Flücht­lin­ge aus dem ara­bi­schen Raum berich­tet. Doch wir ver­ges­sen die aus Afri­ka nicht. Sie sind die Kin­des­kin­der eins­ti­ger kolo­nia­ler Unter­ta­nen und for­mu­lie­ren zu Recht in einer Pro­test­lo­sung „Wir sind hier, weil ihr da ward“. Eva König-Wer­ner, die zur­zeit Flücht­lin­ge aus Eri­trea betreut, wird dazu spre­chen. Ande­re Teil­neh­mer wer­den dar­auf ein­ge­hen, wie zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment zur Kom­pen­sa­ti­on für feh­len­de poli­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen her­hal­ten muss und was das mit Hel­fern und Betreu­ern macht.
Bie­tet der Kon­gress Lösun­gen an Stel­len, an denen die Regie­rung sie nicht hat?
Unse­re Kon­gres­se gehö­ren zu denen, die vor­der­grün­dig nichts nüt­zen. Sie brin­gen kei­ne Cre­dit­points, schu­len nicht in einer spä­ter anzu­wen­den­den Tech­nik und hel­fen nicht auf der Kar­rie­re­lei­ter. Umso mehr freue ich mich dar­über, wie vie­le jun­ge Refe­ren­ten trotz Eta­blie­rungs­drucks in ihren eige­nen Pro­fes­sio­nen den Weg zu uns gefun­den haben. Unse­re Inten­ti­on besteht dar­in, für eine kur­ze Zeit Men­schen sehr unter­schied­li­cher Pro­fes­sio­nen zusam­men­zu­füh­ren – vom Pilo­ten der Bun­des­wehr bis zur Psy­cho­the­ra­peu­tin, von der Sozio­lo­gin bis zum Pfar­rer – und gemein­sam die Exper­ti­se für das Migra­ti­ons­the­ma zu ent­wi­ckeln, die auf län­ge­re Sicht in Deutsch­land drin­gend gebraucht wird.
Das Gespräch führ­te Chris­ta Schaff­mann.

Aktuelles, Interviews, Kongresse, Veröffentlichungen Tags:Kongress

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