Es gibt wieder ein Interesse an Gesellschaftstheorie. Aussagen über bestimmte Segmente, Gruppen oder Populationen reichen nicht mehr. Der Blick richtet sich auf durch neue Paradoxien und veränderte Unsicherheiten geprägte uneinheitliche Zusammenhänge: Gesellschaft. Sie gilt es neu zu entdecken.
Wie ist Gesellschaft heute zu begreifen? Pathologien der kapitalistischen Entwicklung erzeugen neue Risiken; Phänomene der Entgrenzung unterlaufen die gesellschaftliche Differenzierung; Pluralisierung wird überlagert durch Spaltung und Ausschluss. Der skeptische Gestus einer Soziologie, die den Rekurs auf die Kategorie der Gesellschaft verweigert, läuft gerade angesichts der globalen Wirtschaftskrise ins Leere. Empörungsverstärkung und Verdachtsbestätigung reichen nicht aus, erforderlich sind vielmehr Analysen, die Auskunft geben über gewandelte Mechanismen und Medien sozialer Integration, über neue Formen sozialer Strukturierung, erwartbare Polarisierungseffekte und veränderte Herrschaftskonstellationen.
Eine Theorie der Gesellschaft, die ihren Namen verdient, lässt sich weder durch einen von außen herangetragenen Maßstab gewinnen, noch kann sie auf begriffliche Abstraktionen verzichten. Nur durch die Konzentration aufs Einzelne und das experimentelle Austesten konkurrierender Interpretationen kann die Reflexion aufs Ganze gelingen.
Dies ist der Ausgangspunkt der Konferenz des Frankfurter und des Hamburger Instituts für Sozialforschung sowie des Münchner Sonderforschungsbereichs Reflexive Modernisierung. Durchaus im Widerstreit fragt sie nach zeitdiagnostischen Leitbegriffen, methodischen Ansätzen und normativen Perspektiven einer kritischen Sozialforschung, die an dem Anspruch festhält, ihre Zeit in Begriffe zu fassen.
Call for Papers der The European Society of the History of Human Sciences
Papers, posters, symposia, or workshops may deal with any aspect of the history of the behavioral, human, and social sciences or with related historiographic and methodological issues. Submissions must be received by April 1st 2010, and must be sent electronically as an attachment in MSWord (.doc) or .rtf format to all three members of the…
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Eingreifendes Denken. Kritische Psychologie und politische Praxis
Veranstaltungsreihe zur Kritischen Psychologie
Die Bedingungen für wissenschaftliche Analysen und die Kritik gesellschaftlicher Veränderungen aus der Perspektive emanzipatorischer Bewegungen werden zunehmend reduziert. Der Bedarf an fundierten Analysen und Reflexion ist nach wie vor unerlässlich für eine politische Praxis, die gesamtgesellschaftliche Veränderung erkämpfen will. Das Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es aktuelle Diskussionen und Fragestellungen zu den Themen kritische Bildung, Gewerkschaften, Geschlechterverhältnissen und Antirassismus aufzugreifen, um die Aktualität und Bedeutung kritisch-psychologischer Analysen für emanzipatorische Perspektiven zu diskutieren. Hierzu zählt nicht zuletzt die Frage, wie sich Herrschaftsverhältnisse als Handlungsbehinderungen in den Lebensbedingungen der Einzelnen konkretisieren und wo Möglichkeiten zu deren Überwindung liegen könnten. Wo es um menschliches Handeln in unmenschlichen Verhältnissen geht, liegt die Sprengkraft kritischer Wissenschaft in der Verbindung mit den Zielen politischer Akteure.
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Systemtheorie und systemische Psychotherapie – Vortrag von Prof. Jürgen Kriz
Im Barkhof der Universität Bremen fand am 08.Juli 2009 ein von der NGfP und der Fachschaft Psychologie (Universität Bremen) unterstützter öffentlicher Vortrag mit dem Titel: „Systemtheorie und systemische Psychotherapie – Eine Herausforderung für unsere Kultur“ statt. Geladener Redner und Namensgeber der Veranstaltung war Professor Jürgen Kriz von der Universität Osnabrück. Er führte das Auditorium in erzählender Weise durch Grundlagen der interdisziplinären Systemtheorie und beleuchtete ihre Konsequenzen für das psychologische Denken. Untermalt von Anekdoten und anhand von Ausflügen in Nachbardisziplinen gelang ihm eine versierte Kritik eines „mechanistischen“ Weltbilds gerade in der Psychologie und die Darstellung der systemischen Sicht als eine Alternative. Die Grundlagen seiner Argumentation bildeten sowohl psychologische Erkenntnisse (u.a. Gestaltpsychologie) als auch naturwissenschaftliche Beispiele (z.B. Poincaré, Hermann Harken). Nicht nur Interaktion soll laut Kriz in der systemischen Psychologie/Psychotherapie
CfP des JfP: Berufliche Anerkennung
Hrsg. des Themenschwerpunkts: Ralph Sichler, Stephanie Göll, Philipp Rettler
Die Bedeutung der Anerkennung von Arbeitstätigkeiten und ihrer Auswirkung auf das Individuum, auf Organisationen und auf das Zusammenleben in unserer Gesellschaft insgesamt findet zunehmend mehr Beachtung in Wissenschaft und Praxis. Gleichwohl hat die theoretische und forschungsgeleitete Auseinandersetzung mit beruflicher Anerkennung erst in jüngster Zeit verstärkt eingesetzt.
Mit dem für Mitte 2010 geplanten Themenschwerpunkt unserer Zeitschrift möchten wir Sozial- und KulturwissenschaftlerInnen, aber auch PraktikerInnen einladen, Beiträge einzureichen, die sich mit dem Phänomen Anerkennung im Kontext beruflicher Tätigkeiten theoretisch, praxisreflektierend oder im Rahmen einer empirischen Studie auseinandersetzen.
NGfP Vortrag „Systemtheorie und Systemische Psychotherapie – eine Herausforderung für unsere Kultur” von Jürgen Kriz
Der Vortrag wird in zentrale Grundprinzipien des systemtheoretischen Ansatzes einführen und deren Konsequenzen für unser Weltbild und die Psychotherapie aufzeigen (s.u.). Anschließend ist Raum für Diskussion und gemeinsames Nach- und Weiterdenken. Prof. Dr. Jürgen Kriz ist Professor an der Universität Osnabrück in den Fachbereichen Psychologie und Sozialwissenschaften, Psychotherapeut und Ausbilder für Gesprächspsychotherapie, außerdem Verfasser und…
Kritische Psychologie – Quo Vadis?
Kritische Psychologie – Quo Vadis?
Die erste kritisch-psychologische Alm
Thema und Zielsetzung des Workshops:
Kritische Psychologie hat sich vor einigen Jahrzehnten in der Auseinandersetzung mit dem damals herrschenden (insbesondere positivistischen) Mainstream entwickelt und versucht, der Aus-blendung von Herrschaftsverhältnissen aus der Analyse des Individuums, seines Erlebens und Verhaltens eine subjektwissenschaftliche, gesellschafts- und methodenkritische Perspektive entgegenzusetzen. Inzwischen hat der „Mainstream” (sofern man noch generalisiert von einem solchen sprechen kann) etliche Kritikpunkte und Perspektiven der kritischen Psychologie absorbiert und bedient sich einer Vielfalt von Methoden und erkenntnistheoretischen Grundhaltungen nebeneinander. Wir wollen „auf der Alm” folgenden Fragen nachgehen:
Macht – Kontrolle – Evidenz
2011.ngfp.de Psychologische Praxis und Theorie in den gesellschaftlichen Veränderungen Tagung der Neuen Gesellschaft für Psychologie 4. und 5. März 2011 in Berlin Wir erbitten Zusendungen von Beitragsskizzen (ca. 300 Worte) bis zum 1. September 2010 an abstracts@2011.ngfp.de Wir erbitten Zusendungen von Beitragsskizzen (ca. 300 Worte) bis zum 1. September 2010 an abstracts@2011.ngfp.de | Macht…
Vortrag „Law and the Incest Taboo: The Mother and the Father in the Imaginary Complex of the Sexual Abuse of Children”
Die NGfP lädt zu einem Gastvortrag von John Borneman (Princeton University) mit dem Titel Law and the Incest Taboo: The Mother and the Father in the Imaginary Complex of the Sexual Abuse of Children.
Ankündigung
Anthropological theorizing of incest reached an impasse when it arrived at the conclusion that the social significance of incest was its taboo. Elided in this formulation is the question of the regulation of sex, and the social-psychology of the transgression and enforcement of the incest taboo. In the contemporary Western world, incest has been subsumed under the more general category of child sexual abuse, and the problem of regulating intimacy between adult men and children. In response to the threat of child abuse, paternal authority and masculinity generally is being refigured. Based on ethnographic research on the therapeutic treatment and legal rectification for such abuse in Berlin, this paper focuses on the changed relation of the incest taboo to the father, the mother, and the authority of law.
Jour Fixe: Forschungs- und Praxisprojekte gegen Antisemitismus
Organisiert wird dieser Jour Fixe der AG PolPsy von Prof. Dr. Wolfram Stender von der Fachhochschule Hannover (FHH). Berichte aus drei qualitativ angelegten Forschungsprojekten zum Thema aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus (insb. bei Jugendlichen) und Konsequenzen für die politische Bildungsarbeit sollen vorgestellt werden. Über ihre Forschungen referieren werden Heike Radvan (FU Berlin/Amadeu Antonio Stiftung) und Barbara…
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CfP: Politische Psychologie heute?
Call for Papers zur Tagung der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie an der Leibniz Universität Hannover vom 4. bis 6. Dezember 2009.
Deadline für Beitragsvorschläge: 30. Juni 2009
Der Herrschafts- und Gewaltcharakter gesellschaftspolitisch brisanter Phänomene wie z.B. Antisemitismus, Rechtsextremismus und Jugendgewalt sind ohne eine Analyse auch ihrer unbewussten Dynamiken nicht zu verstehen. Diese zu erforschen und damit „den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität” (Adorno) an der Schnittstelle zwischen kritischer Gesellschaftstheorie und psychoanalytischer Subjekttheorie nachzuspüren gehört seit ihren Anfängen zu den zentralen Aufgabender Analytischen Sozialpsychologie und der psychoanalytisch orientierten Politischen Psychologie. In den letzten Jahren wird sie allerdings, wie andere kritische Wissenschaften auch, an den wenigen Orten, an denen sie noch institutionell verankert ist, immer mehr als „veraltet” und „nicht anschlussfähig” gebrandmarkt und an den Hochschulen wegrationalisiert.
Vortrag „Agenturarbeit im ständigen Widerspruch zwischen Tun-Dürfen und Tun-Müssen”
Die NGfP lädt zu einem Gastvortrag mit dem Titel Agenturarbeit im ständigen Widerspruch zwischen Tun-Dürfen und Tun-Müssen.
Ankündigung
Die Arbeit in einer Agentur für Public Relations lebt von ihren strukturellen Widersprüchen: Anreiz und Zwang, Anerkennung und Neid, freier Raum und Hierarchie, Transparenz und Verschleierung. Das tragende Prinzip ist dabei die Uneindeutigkeit: Niemand scheint genau zu wissen, welches Rädchen wo greifen muss, aber irgendwie scheint es zu funktionieren. Die Projekte sind meist interessant und erfüllend, die sozialen Beziehungen meist freundschaftlich und offen geführt. Und dennoch ist ungewiss, wie viel mehr der Andere verdient und wie ungemein spannender seine Arbeit derzeit ist.
Journal für Psychologie: CfP zum Thema „Reisen”
Für das Heft 1/2010 des Journal für Psychologie ist ein Call for Papers erschienen. Das Themenheft soll sich mit der Spezifik von Reiseerleben aus der Perspektive einer sozial‑, kultur- und geisteswissenschaftlich orientierten Psychologie befassen. Dieser Schwerpunkt soll helfen, Erfahrungsaspekte des Reisens hervorzuheben, die bei der Analyse von Reiseverhalten meist unterbeleuchtet bleiben. zum Call for Papers…
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Neuer Vorstand gewählt! Klausurtagung für Spätsommer 2009 vorgesehen
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 13.12.2008 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Dieser setzt sich zusammen aus: Klaus-Jürgen Bruder, Günter Mey, Dorothee Roer. Auf der Mitgliederversammlung wurde von allen Teilnehmenden der Wunsch geäußert, im Rahmen einer Klausurtagung die begonnene Diskussion über Ziele und Möglichkeiten der Neuen Gesellschaft für Psychologie, ihre spezifischen Inhalte, ihr (wissenschafts- und hochschul-)…
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Vorstand zurückgetreten, Mitgliederversammlung im Dezember
Der 1. Vorsitzende Gottfried Fischer und die Kassenwartin Christiane Eichenberg haben am 28.10.2008 ihren Rücktritt aus dem Vorstand der NGfP erklärt. Eine Außerordentliche Mitgliederversammlung zur Neuwahl des Vorstandes wird am 13.12.2008 von 14.00-ca. 18:00 an der Freien Universität Berlin stattfinden. Die Einladung ist über die Mailingliste und zusätzlich postalisch versandt worden.